Également: Entretien Schulthess-Tardieu les 23 et 24 mars sur les zones, la fédération danubienne, la taxe à l’importation. Annexe de 29.3.1932 (CH-BAR#J1.6#1000/1355#310*).
Également: Le Conseil fédéral approuve les positions prises par Schulthess dans ses conversations à Paris. La Suisse, la fédération danubienne et les zones. Annexe de 30.3.1932 (CH-BAR#E1004.1#1000/9#12740*).
Printed in
Diplomatic Documents of Switzerland, vol. 10, doc. 163
volume linkBern 1982
more… |▼▶Repository
Archive | Swiss Federal Archives, Bern | |
▼ ▶ Archival classification | CH-BAR#E7110-02#1000/1065#218* | |
Old classification | CH-BAR E 7110-02(-)1000/1065 56 | |
Dossier title | Handelsvertrag mit Frankreich, Allgemeines (1929–1932) | |
File reference archive | 8.2.1 • Additional component: Frankreich |
dodis.ch/45705
Le Chef du Département de l’Economie publique, E. Schulthess, au Ministre de Suisse à Paris, A. Dunant1
Herr Direktor Stucki begibt sich heute, wie Sie wissen, nach Paris, um über die noch bestehenden Differenzen zu verhandeln.
Was die Kontingentierungsmassnahmen anbetrifft, so wollen wir uns darüber weiter nicht verbreiten. Herr Stucki hat seine Instruktionen, und es steht trotz gewisser Schwierigkeiten zu hoffen, dass in diesem Punkt doch eine Einigung zustande kommt.
Schwieriger ist die Lage hinsichtlich der «taxe à l’importation». Herr Stucki wird Ihnen noch im Detail mitteilen, was Haguenin2 erklärt hat. Die französische Regierung ist, wie es scheint, ausserstande, die uns von den Herren Tardieu3 und Rollin4 gegebenen Zusicherungen zu erfüllen5. Sie beruft sich darauf, dass ein Gesetz bestehe, das sie nicht abändern könne6. Die Herren Tardieu und Rollin wussten aber ganz genau, dass dieses Gesetz geschaffen werde, und sie versprachen trotzdem und über das Gesetz hinweg, unseren Wünschen entgegenzukommen, weil ja, wie Herr Tardieu sagte, diese «taxe à l’importation» nicht «défendable» sei.
Herr Stucki wird nun zunächst mit den Organen der Ministerien und auch gegenüber Herrn Rollin, den er morgen treffen soll, den schweizerischen Standpunkt vertreten. Herr Tardieu ist, soviel wir der Presse entnehmen, diese ganze Woche in seinem Wahlkreise und wohl nicht zu treffen. Wäre er auch da, so wäre sein Interesse wohl kaum sehr gross.
Wir möchten Sie nun bitten, nächste Woche, nachdem Herr Tardieu zurück und Herr Stucki wieder abgereist sein wird, eine Audienz beim Ministerpräsidenten zu verlangen, ihn an die bekannten, in Ihrer Gegenwart gegebenen Zusicherungen zu erinnern und ihm namentlich zu erklären, dass der Unterzeichnete bis jetzt immer eine gewisse Reserve bewahrt und die ihm gemachten Versprechungen öffentlich nicht erwähnt habe, um Herrn Tardieu nicht dem Vorwurf auszusetzen, als ob er sein gegebenes Wort nicht halten könne. Wir bitten aber, gleichzeitig beizufügen, dass wir schliesslich doch genötigt sind, uns auf die gegebenen Zusicherungen zu berufen, um nicht den Schein auf uns ruhen zu lassen, als ob wir die Besprechungen in Paris in unbegründeter Weise zu optimistisch beurteilt hätten. Wollen Sie nun Herrn Tardieu noch einmal dringend bitten, Mittel und Wege zu suchen, um sein Wort einzulösen und uns entgegenzukommen, um so eher als ja zweifellos die «taxe à l’importation» vertragswidrig und überdies durch den Verzicht gegenüber Italien und Belgien auch die Meistbegünstigung verletzt ist7.
Gleichzeitig wollen Sie der französischen Regierung eröffnen - was übrigens der Unterzeichnete Herrn Tardieu in Genf schon gesagt hat8 -, dass wir zu unserem grossen Bedauern eventuell genötigt wären, Gegenmassregeln zu treffen, indem wir auf gewissen französischen Waren, die nach der Schweiz importiert werden, den gleichen Wertzollzuschlag beziehen und den Ertrag dieser Abgabe verwenden werden, um den schweizerischen Exporteuren nach Frankreich die ihnen ungerechtfertigt auferlegte Abgabe zurückzuerstatten.
Wir haben den Eindruck, dass die französische Regierung diese unsere Gegenmassnahme im Gefühl des eigenen Unrechts ruhig hinnehmen wird. Es ist ja Herrn Tardieu sehr unangenehm, dass er sein Wort nicht halten kann, er hat das auch in Genf deutlich durchblicken lassen.
PS. Der erwähnte diplomatische Schritt soll im Auftrag des Bundesrates geschehen, der in dieser Sache Beschluss gefasst und uns ermächtigt hat, im Sinne dieses Schreibens vorzugehen9.
- 1
- Lettre (Copie): E 7110 1/56.↩
- 2
- E. Haguenin, Directeur général des Contributions indirectes au Ministère des Finances.↩
- 3
- Président du Conseil et Ministre des Affaires étrangères.↩
- 4
- Ministre du Commerce et de l’Industrie.↩
- 5
- Cf. AI.↩
- 6
- Il s’agit en fait de l’article 32 de la loi portant fixation du budget général de l’exercice 1932, du 31 mars 1932. (JO.RF., 1er avril 1932, no77, p. 3349). Le même jour parait le décret ßxant les modalités d’application de la taxe à l’importation (Id. pp.3455ss.).↩
- 7
- Sur ce point, cf. no 165.↩
- 8
- Les conversations du mois de mars entre le Chef du Département de l’Economie publique et le Président du Conseil français ont eu lieu à Paris. Leur programme avait été arrêté dans un entretien entre le Chef du Département politique, G. Motta, et le Président du Conseil français au début du mois de mars à Genève. (E 2, Archiv-Nr. 1721, lettre personnelle du Chef de la Division des Affaires étrangères du Département politique, P. Dinichert, au Ministre de Suisse à Paris, A. Dunant, 23 mars).↩
- 9
- P VC F du 25 avril 1932 (E 1004 1/333).↩
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